Begegnungen des Zusammenhalts

Die Arbeitsgruppe Begegnungen des Zusammenhalts versucht zu verstehen, wie sozialer Zusammenhalt in konkreten Begegnungen und Interaktionen in zivilgesellschaftlich relevanten Kontexten entstehen oder zerbrechen kann. Wir gehen davon aus, dass Zusammenhalt zwar eine kollektive Eigenschaft von Gruppen und größeren sozialen Verbänden ist, aber stets in mikrosozialen Begegnungen und Beziehungen vollzogen werden muss. Dies trifft auf dyadische Interaktionen unter Paaren, Freunden und Bekannten ebenso zu wie auf Gruppen, Familien, Arbeitsteams oder eng verbundenen On- und Offline-Gemeinschaften.

Das Konzept der Begegnung geht auf Erving Goffman zurück und bezieht sich im weitesten Sinne auf situierte Interaktionen, z.B. in Dyaden und Kleingruppen, in denen organisatorische Merkmale geteilt werden, die Interaktionen ermöglichen und einschränken, wie z.B. Normen, Hierarchien, Netzwerke und symbolische Ordnungen, die für zivilgesellschaftliche Kontexte und Initiativen relevant werden.

Das übergeordnete Ziel dieser Arbeitsgruppe ist es,

  • zu verstehen, wie situierte Begegnungen, wie sozialer Austausch, Debatten und Verhandlungen, sozialen Zusammenhalt entstehen oder zerbrechen lassen. Gemessen wird dies an Verhaltensparametern wie empathischer Anteilnahme, gemeinsamer Aufmerksamkeit, Synchronität und gemeinsamen Absichten;
  • zu verstehen, wie Charakteristika von zivilgesellschaftlichen Initiativen, d.h. ihre organisatorischen Merkmale, Ideologien und politischen Strategien, situierte Begegnungen und Interaktionen beeinflussen. Angesichts der Einschränkungen, die das Sozialleben durch COVID-19 erfahren hat, werden wir besonderes Augenmerk auf digitale Begegnungen und auf Interaktionen zwischen Menschen und nicht-menschlichen Agenten, wie z. B. künstlichen intelligenten Systemen, legen.

Um unsere Schlüsselfragen zu beantworten, werden wir

  • eine Reihe von videobasierten Laborexperimenten und, in Verbindung mit Individuen und Netzwerke, Umfrageexperimente durchführen, mit denen wir die kausalen Effekte von kontextuellen und strukturellen Eigenschaften auf kohäsive Interaktionsdynamiken bestimmen können;
  • audiovisuelle In-situ-Daten und Selbstberichte von Aktionen zivilgesellschaftlicher Initiativen (Proteste, Versammlungen, Arbeitstreffen, etc.) nutzen, um dort erkennbare Interaktionsdynamiken mit sozialem Zusammenhalt zu verknüpfen, wofür wir softwarebasierte Interaktionsanalysen nutzen.

Mitglieder der Arbeitsgruppe

Unser Team

Die Menschen hinter dem Projekt INTERACTION IN CIVIL SOCIETY

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